Glasveredlung durch Schleifen


Schleifen im ursprünglichen Sinn ist die schleppende Bewegung über eine Fläche, wobei es gewollt oder ungewollt durch Abrieb in Form und Ausmaß verändert wird. Bei der Schleifmaschine hält man das Glas auf eine sich senkrecht bewegende Schleifscheibe. Die Schleifscheibe aus Siliziumoxyd, Korund oder Diamant gleitet unter dem Werkstück weg, die Spitzen des Schleifkorns greifen zwangsläufig an. Schliffmuster sind uralt, sie ergeben sich aus der Profilform der in das Glas eintauchenden Schleifscheibe und aus der Stellung dieser Einschnitte zueinander. Das Profil der Schleifscheibe bestimmt die Form der Nut des Schliffbildes. Eine Schleifscheibe mit einem runden Profil schleift in das Glas eine flache, runde Senke. Das Spitzprofil erzeugt eine Kerbe, deren Seiten das Licht reflektieren und dem Schliff Brillanz verleihen. Durch Überschneidungen Spiegelungen und Drehungen, durch das Versetzen der Keilschnitte, lassen sich Schliffbilder erfinden, die sich zu unendlich vielen Mustern zusammenführen lassen. Das dichte Überziehen des Glases mit derartigen geometrischen Motiven, die dann hochglanzpoliert werden, und das anschließende Ausfüllen mit feinem Netzwerk matter Schnitte, vollendet sich zu einem funkelnden, silbrigen Schein, der die ganze Pracht des klassisch geschliffenen Glases darstellt.